Aktuelles - Sehlder-Kultur-Sonntag

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Das 2. Pop-up-Cafè in diesem Jahr
 
in Sehlde
 
am 17. August
 
 
Am Sonntag den 17. August 2025 eröffnet die Kulturinitiative Sehlde wieder das Pop-up-Cafè. Dieses Mal Ecke Hubertusstraße/ Heerer Straße, ab 15 Uhr.
 
Sehlderinnen und Sehlder sind zu einem gemütlichen Nachmittag eingeladen mit Kaffee und Kuchen.
 
Eine Überraschung für diesem Sonntag ist Anja Dieringer, die den Nachmittag musikalisch begleiten wird. Ob Klassik oder Pop, ihr Repertoire ist recht vielseitig.
 
Lassen Sie sich überraschen!
 
Die Kulturinitiative freut sich auf nette und vielseitige Gespräche mit den Gästen und bittet darum, ein eigenes Kaffeegedeck mitzubringen. Kaffee und Kuchen stehen wieder bereit. Es kann aber auch gerne noch Kuchen mitgebracht werden.
 
Bei Regen findet die Veranstaltung nicht statt
 
Kulturinitiative Sehlde Heike und Heike


"Sehlde, wir wollen verstehen"
 
 Ein Rückblick auf die Bundestagswahl vom 23.02.2025.

„Sorgen-Café“ am Samstag und Sonntag, 05.07. + 06.07.2025 von jeweils 14 bis 18 Uhr am Spielplatz Ecke Heerer- und Hubertusstraße.
Hintergrund: In Sehlde stand erstmals eine Partei an erster Stelle, die vom Verfassungsschutz in Teilen als rechtsextrem eingestuft wird.

s.h. auch den Link zum PDF (Flyer), Galerie

s.h. Artikel im Samtgemeindeboten v. Michael Schadler v. 29.08.2025 (PDF)

Sehlde, wir wollen verstehen (05.07.2025 - 06.07.2025)

Nach dem Wahlergebnis vom Februar hat die Kulturinitiative Sehlde zum Dialog eingeladen. Beim Sorgen-Café
wurde diskutiert, gefragt und zugehört – mit dem Ziel, Gemeinschaft und Demokratie im Ort zu
stärken.
Was bedeutet ein Wahlergebnis – und was macht es mit einem Ort?
In Sehlde lag bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 erstmals eine Partei vorn, die in Teilen
vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird. Für viele im Ort war das ein Schock. 139
Zweitstimmen entfielen auf die AfD – mehr als auf jede andere Partei. Die SPD kam auf 109
Stimmen, die CDU auf 102. Das Ergebnis führte dazu, dass Sehlde in einigen Wahlanalysen auf eine
Stufe mit Regionen wie Salzgitter-Fredenberg oder Teilen Ostdeutschlands gestellt wurde –
Gegenden, die mit ganz anderen sozialen Problemlagen konfrontiert sind.
Doch was bedeutet dieses Ergebnis tatsächlich für einen kleinen Ort wie Sehlde? Wurde bewusst
gewählt oder eher aus Protest? Und: Was lässt sich daraus für das Zusammenleben und die
künftige Entwicklung ableiten?
Diesen Fragen stellte sich die Kulturinitiative Sehlde am vergangenen Wochenende mit einem
ungewöhnlichen Format. Unter dem Titel „Sorgen-Café“ hatte sie zu einer offenen Gesprächsrunde
eingeladen – auf den Grünstreifen am alten Spielplatz an der Ecke Heerer Straße / Hubertusstraße.
Dort standen Pavillons und Stehtische, es gab Kaffee, Kuchen und Zettel mit Fragen, die zur
Diskussion anregen sollten. Auch Wünsche und Ideen konnten notiert und an Girlanden
aufgehängt werden. Der Ort war bewusst offen gewählt, um den Austausch niedrigschwellig zu
ermöglichen.
Ziel der Veranstalterinnen war es nicht, zu belehren oder zu polarisieren – sondern zuzuhören. Was
bewegt die Menschen im Ort? Warum werden extreme Parteien gewählt? Welche Themen fehlen
im Alltag oder in der politischen Debatte? Und wie lässt sich das Gemeinschaftsgefühl stärken?
Die Rückmeldungen waren vielfältig. Einige gaben offen an, das Wahlergebnis nicht bewusst
wahrgenommen zu haben. Andere sprachen über Unsicherheit, über mangelnde Transparenz in
der (Kommunal-)politik oder das Gefühl, mit Anliegen nicht durchzudringen. Zugleich gab es viel
Zustimmung für die Initiative, sich dem Thema überhaupt zu stellen.
Einige Besucher erinnerten daran, dass Politik im Dorf oft unmittelbarer wirkt als auf
Bundesebene. Ob Straßenführung, Baugebiete oder Vereinsleben – viele Entscheidungen fallen auf
lokaler Ebene. Dort, wo man sich kennt, ist das Miteinander besonders wichtig. Und gerade
deshalb sei es bedenklich, wenn Spaltungstendenzen über Wahlergebnisse ins Dorf getragen
werden.
Die Kulturinitiative will aus der Veranstaltung keine parteipolitische Debatte machen. Vielmehr
geht es ihr darum, ein Bewusstsein für demokratische Werte zu stärken und gemeinsam Ideen zu
sammeln, wie sich das Dorf künftig gestalten lässt. Die sechs zentralen Fragen, die beim Sorgen-
Café ausgelegt wurden, können auch weiterhin schriftlich beantwortet werden – anonym oder mit
Namen – und sollen gesammelt an den Gemeinderat übergeben werden.
Die Rückmeldungen aus dem Sorgen-Café, so die Veranstalterinnen, sollen keine fertigen Lösungen
liefern. Aber sie können ein Ausgangspunkt sein: Für mehr Beteiligung, für mehr Verständnis
füreinander und für eine politische Kultur, in der Fragen gestellt werden dürfen – auch
unangenehme. Entscheidend sei, dass darüber gesprochen wird.
Das Sorgen-Café war ein Anfang. Weitere Formate sind denkbar – nicht nur von der Kulturinitiative,
sondern auch aus dem Kreis der Besucherinnen und Besucher selbst. Wer sich engagieren will,
konnte dies auf einem der Fragebögen direkt angeben. Einige haben das getan. Es bleibt offen, ob
daraus neue Ideen oder Initiativen entstehen. Klar ist aber: Der Wunsch nach Austausch ist da.
Ob ein Wahlergebnis dauerhaft etwas verändert, hängt auch davon ab, wie ein Ort damit umgeht.
Sehlde hat am Wochenende gezeigt, dass Gespräch und Gemeinschaft keine Selbstverständlichkeit
sind – aber möglich. Und vielleicht ist genau das die wichtigste Botschaft aus dem Sorgen-Café.
Mehr Informationen zu Veranstaltungen in Sehlde, aktuelle Berichte und Angebote wie die Online-
Mitfahrbank finden Interessierte unter www.sehlde.info.

Michael Schadler
Gartengespräche bei Kaffee und Bienenhonig: Pop-up-Café Sehlde (15.06.2025)

Das dritte Pop-up-Café der Kulturinitiative lockte rund 50 Gäste vor die Scheune von Gustav Bergmann an der Hainbergstraße. Diesmal stand der Bauerngarten von Erik Stüber im Mittelpunkt, der mit seinen Bienen und Pflanzen zum Austausch einlud.
Das Pop-up-Café der Kulturinitiative Sehlde fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt und bot wieder einen Treffpunkt für Dorfbewohner und Gäste. Im Mittelpunkt stand diesmal der Bauerngarten von Erik Stüber und seiner Frau. Die beiden bewirtschaften den historischen Garten, den sie vor einigen Jahren von Dieter und Lilo Frank übernommen haben. Nach dem Tod von Dieter Frank hatte seine Frau den Garten an die Stübers weitergegeben, da diese schon lange Interesse an der Fläche zeigten. Ein kleiner Teil des Gartens ist an eine Anfängerin vergeben, doch der Großteil bleibt in der Obhut von Erik und seiner Frau, die den Garten weitgehend naturbelassen pflegen.
Erik Stüber, der als Imker zwei Bienenvölker hält, nutzte die Gelegenheit, den Besuchern die Bienen und ihre Arbeit näherzubringen. Er erklärte, dass ein Bienenvolk im Jahresverlauf etwa 60 bis 70 Kilogramm Honig produzieren kann. Die regionalen Produkte wie der Honig haben für Hannelore Berghoff, ebenfalls aus einer Imkerfamilie stammend, einen besonderen Wert, da sie zur Artenvielfalt und zum Erhalt der lokalen Natur beitragen. Besucher konnten den Honig direkt aus der Wabe probieren und sich über die Bedeutung der Bienen für das Ökosystem informieren.
Das Bauerngarten-Thema zog sich durch die gesamte Veranstaltung. Neben den Bienen zogen verschiedene Gemüsesorten und alte Kirschbäume die Blicke auf sich. Karotten trieben aus der Erde, Erbsenhecken ranken empor, und insgesamt vermittelt die Fläche den Eindruck eines naturnahen und gleichzeitig produktiven Gartens. Die Atmosphäre wirkte entspannt und offen. Die Gäste fanden sich in mehreren kleinen Sitzgruppen mit Tischen zusammen, die extra aufgebaut wurden. Wegen der hohen Teilnehmerzahl mussten Heike und Heike, die Veranstalterinnen der Kulturinitiative, zusätzliche Stühle holen.
Das Pop-up-Café lebt vom Mitmachen: Gäste wurden gebeten, Kuchen mitzubringen, während Kaffee von den Veranstalterinnen frisch zubereitet wurde. So fanden sich Erdbeer- und Mohnkuchen auf den Tischen. Das Konzept einer niederschwelligen und offenen Veranstaltung – ohne Anmeldung oder feste Abläufe – fand erneut Anklang. Es bot Raum für Gespräche und unkomplizierten Austausch in entspannter Umgebung. Das Pop-up-Café versteht sich als Einladung, Gemeinschaft zu erleben und Dorfleben zu stärken, unabhängig von Alter oder Hintergrund.
Die Kulturinitiative Sehlde setzt mit dem Pop-up-Café die Tradition kleiner, lokaler Projekte fort, die das Zusammengehörigkeitsgefühl im Ort fördern. Frühere Veranstaltungen wie der Kultursonntag oder die Verabschiedung eines alten Fachwerkhauses wurden bereits gut angenommen. Mit dem Bauerngarten als Thema wurde diesmal ein natürlicher und nachhaltiger Lebensraum in den Mittelpunkt gerückt, der zum Verweilen und Lernen einlädt. Die Kombination aus Garten, Bienen und dem Angebot an Kaffee und Kuchen machte den Nachmittag zu einem gelungenen Erlebnis für alle Beteiligten.

Michael Schadler

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